Mit Corona stellt sich unser aller Leben ungewollt auf den Kopf. Das merken wir auch unmittelbar in unserem Kundenumfeld. Viele Unternehmer kämpfen mit massiven Umsatzeinbußen oder sind sogar gezwungen das Geschäft komplett zu schließen.

Auf der Suche nach Alternativen steigen bei uns die Anfragen nach Online-Shops und digitalen Vertriebsmöglichkeiten. Die Hoffnung ist in vielen Fällen kurzfristig einen neuen Vertriebskanal aufbauen zu können und alternative Einkommensquellen zu generieren.

Als Agentur können wir einige Lösungen anbieten, aber diese sollten schon ein wenig auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt sein. Wenn man die Sache richtig angeht kann aus einer kurzfristigen Notsituation aber sogar ein nachhaltiger Geschäftszweig entwickelt werden. Dafür sollte man sich jedoch ein wenig Zeit nehmen und vorab einige Fragen für sich selbst beantworten.

 

Was sollte ich wissen bevor es losgeht?

Ein Grundsätzliches Verständnis zu Shop-Software und Einsatzgebiete

Der E-Commerce Markt bietet viele Softwarelösungen und Shop-Baukästen mit noch mehr Features und Funktionalitäten. Um hier eine angemessene Lösung zu finden, ist eine grundlegende Orientierung nicht verkehrt. Um es für den Einstieg einfach zu halten, lassen sich die Lösungen grob in 2 Kategorien unterteilen:


1. Die Alles-in-einem Baukasten-Angebote

In dieser Kategorie bieten nahezu alle namhaften Hosting- und Webseitenanbieter etwas an:

  • wix
  • jimdo
  • strato
  • ionos

Grundsätzlich bieten alle Baukästen ein vergleichbares Angebot zu Onlineshops an. Das umfasst oftmals eine Vielzahl an Designvorlagen, einen modernen und rechtskonformen Bestellprozess, sowie alle zu erwartenden Bezahlmöglichkeiten, die ein moderner Shop heute aufweisen sollte.

Der Schwerpunkt liegt hier durchgängig auf dem Angebot eines schlüsselfertigen Gesamtpaketes. D.h. von der Buchung der Domain (Web-Adresse) über die Einrichtung einer passenden Emailadresse bis hin zur Erstellung eines einfachen Online-Shops.

Man wird in der Regel durch alle notwenigen Schritte geleitet. Alle fortgeschrittenen Einstellungen werden in den meisten Fällen automatisiert vom System übernommen.

 

Landing Page für User ansprechend gestalten

 

Alles-in-einem Baukasten-Angebote entsprechen im übertragenen Sinne der Philosophie eines Fertig-Hauses. Sie sind hochgradig standardisiert und dadurch leicht zu konfigurieren. Design-Templates sind aufgrund der bekannten Standards vielfältig und leicht umzusetzen. Tiefer greifende strukturelle Änderungen sind hingegen aufwändig oder auch gar nicht möglich.

 

2. Die Shop Frameworks

In dieser Kategorie bieten nahezu alle namhaften Hosting- und Webseitenanbieter etwas an:

Der Schwerpunkt von Frameworks liegt auf der Individualisierung und flexiblen Gestaltung eines Onlineshops. Sie stellen das Grundgerüst eines modernen Online-Shops bereit und erlauben es einzelne Funktionen in Form von Plugins oder Modulen zu erweitern und auch ganz auszutauschen. Diese Flexibilität ist besonders wichtig, wenn der Onlineshop mit weiteren Online-Systemen des Unternehmens kommunizieren soll.

Dies umfasst Warenwirtschaft-Systeme (ERP) zur Erfassung und Planung von Lagern und Warenständen, Produktdatenbanken (PIM-Systeme) oder bestehende Kundendatenbanken (CRM-Systeme).

Der Einsatz von Frameworks setzt fundierte technische Kenntnisse voraus und bedarf in der Regel der Unterstützung einer professionellen Agentur oder eines Software-Dienstleisters.

 

Usability schafft ein angenehmes Einkaufserlebnis

 

Shop Frameworks entsprechen im übertragenen Sinne der Philosophie einer individuellen Hausplanung. Auch hier wird auf fertige Bauteile wie Fenster und ggf. sogar fertige Raumelemente zurückgegriffen. Mit Hilfe von (technischen) Architekten lassen sich so aber auch individuelle Wünsche realisieren, welche besonderen Ansprüchen abseits von Standards gerecht werden.
 

Was ist jetzt die beste Lösung für mich?

Die eigenen Anforderungen einordnen und für die richtige Softwarelösung entscheiden

 

Grundlegend sollte man sich in einer der oben genannten Kategorien wiederfinden können. Für manche ist dies eindeutiger als für andere. Gerade bei vereinzelten individuellen Anforderungen sind Lösungen sowohl mit Baukasten-Lösungen als auch mit Frameworks realisierbar.

Die folgende Gegenüberstellung von Bewertungskriterien hilft womöglich dabei ein besseres Gefühl für für die Entscheidung zu entwickeln:

 

Usability schafft ein angenehmes Einkaufserlebnis

 

Besteht weiterhin Unsicherheit, liegt dies vermutlich daran, dass bereits besondere Wünsche und Anforderungen mitmischen. In diesem Fall kommt es dann auf die Details an und eine professionelle Einschätzung ist hier oftmals wesentlich günstiger, als in ein neues Projekt mit falschen Annahmen zu starten.

Hat man allerdings erst einmal die wichtigsten Punkte für sich beantwortet, stellt sich nun die Frage nach der konkreten Shop-Software. Hier zählt eigentlich nur der “Nasenfaktor”:

 

Für die Alles-in-einem Baukasten-Angebote lohnt es sich durchaus einmal die Bedienoberflächen vorab anzusehen. Manche bieten hierfür kostenlose Testzugänge. Bei den anderen finden sich oftmals Einsteiger-Tutorials auf Youtube: “So erstelle ich einen Onlineshop mit …”. Diese vermitteln einen ersten Einblick in die Herangehensweise der jeweiligen Software.

Hier steht im Vordergrund, dass der Aufbau und die Logik dem persönlichen Geschmack entsprechen. Es schadet auch nicht noch einmal kurz die angebotenen Feature- und Preislisten zu vergleichen. Sollte man hier komplett ohne professionelle Hilfe vorgehen, kann der eigene Online-Shop bereits zwischen € 50 -100 realisiert werden.

Bei den Framework-Lösungen ist man in der Regel auf die Hilfe von Dienstleistern angewiesen. Eine gute Vertrauensbasis und Kommunikation zum Dienstleister sind hier die Grundvoraussetzung. Immerhin soll dieser die eigenen Ideen bestmöglich verstehen und letztendlich zum Leben erwecken. Ob dabei nun das eine oder andere Framework im Hintergrund zum Einsatz kommt, spielt aus unserer Erfahrung eine untergeordnete Rolle - es interessiert am Ende ja nicht ob das Haus mit Bosch oder Makita Werkzeugen gebaut wurde.

Wichtiger ist, dass die grundsätzliche Qualität stimmt und die Dienstleister mit dem Werkzeug, bzw. dem Framework die nötige Erfahrung aufweisen. Sollte das Framework dann doch einmal vorgegeben sein (z.B. wenn bestimmte Schnittstellen für 3-Software nur für dieses framework existieren), empfiehlt es sich also eher einen passenden Partner mit der entsprechenden Erfahrung zu suchen, als einen bereits existierenden Dienstleister mit einem unbekannten Framework zu beauftragen.

 

Aufgrund der notwendigen professionellen Unterstützung sind Online-Shop unter Einsatz von Frameworks deutlich kostspieliger. Allein die Aufnahme der Anforderungen sollte hier selbst im Idealfall einige Stunden in Anspruch nehmen, um ein ordentliches Ergebnis erwarten zu können.

Mit einer minimalen Einrichtung und standard Funktionalitäten steigt man hier eigentlich nie unter € 2500 ein - Und in diesem Fall macht der Einsatz eines Frameworks eigentlich auch nur selten Sinn.